Der Pepi Onkel & das Goldene Wienerherz

Bildnachweis: Welleschik, CC BY-SA 3.0

Ich gestehe, Mord ist mein Hobby! Wer mich kennt, kommt nicht an crimeZZZ.net, meiner Datenbank der Serienmörder vorbei, die – wie mir Experten immer wieder versichern – eine weltweit einzigartige Datensammlung zu dem Thema ist. Naturgemäß häufen sich in meinen Archiven auch Unterlagen zu Österreichischen Kriminalfällen – und da haben es mir vor allem die historischen Moritaten angetan.

Dass der Österreicher im allgemeinen und der Wiener im besonderen ein geradezu zärtliches Verhältnis zu Gevatter Tod pflegt, beweist schon die Tatsache, dass der Volksmund diesen liebevoll „Pepi Onkel“ nennt.  Nicht zu verwechseln mit dem „Pepi Hacker“, der wiederum mit toten Pferden hantiert und diese in mundgerechten Portionen (meist als Leberkäs) in knusprige Semmeln verpackt.

Spätestens seit die Mordschwestern von Lainz am Wirtshaustisch darüber scherzten, wenn sie wieder ein altes Mutterl oder Vatterl zu eben diesem „Onkel“ geschickt hatten, wissen wir, dass das Goldene Wienerherz für das Morbide schlägt. Solange jedenfalls, bis der Pepi Onkel der sprichwörtlichen Gemütlichkeit mit einem „Herzkasperl“ ein jähes Ende bereitet…

Aber selbst das bringt einen echten Wiener kaum aus der Ruhe, „Stellt’s meine Ross in‘ Stall…“ pfeift er noch auf dem Totenbett, „verkauft’s mei G’wand, i fahr in‘ Himmel„.

Sollte dieses Verhalten merkwürdig anmuten, so wird ein Wiener dann auch nicht in die Psychiatrie eingeliefert, sondern verschwindet für ein paar Tage im „Guglhupf„.

Kurz, dass der morbiden Seite des Goldenen Wienerherzens im Internet noch kein adäquates Denkmal gesetzt wurde, hat mich auf die Idee gebracht, mich auf Spurensuche im mörderischen historischen Wien zu machen.
Begleiten Sie mich doch!

eliZZZa